Sportschule Steinbach

Gewaltprävention

GEWALTPRÄVENTION IM SPORT
Gewalt hat im Sport keinen Platz – weder auf noch neben dem Spielfeld. Personen in leitender Funktion tragen eine besondere Verantwortung für die Sicherheit und das Wohlbefinden aller Beteiligten im Sport. Gewalt kann viele Formen annehmen: körperliche Übergriffe, verbale Entgleisungen, Mobbing, Ausgrenzung oder sexualisierte Gewalt. 

FORMEN VON GEWALT IM SPORT 

  • Vernachlässigung: Besonders Minderjährige sind gefährdet, wenn ihre grundlegenden physischen oder psychischen Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Dies kann langfristige Auswirkungen auf Gesundheit und Entwicklung haben. Im sportlichen Kontext zeigt sich Vernachlässigung beispielsweise durch unzureichende Ausrüstung, mangelnde Versorgung mit Nahrung und Flüssigkeit oder unzureichende Aufsicht. 
  • Physische Gewalt: Alle Formen körperlicher Übergriffe, die zu Verletzungen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können. Dazu zählen Schlagen, Treten und Stoßen bis hin zu schwerwiegender Misshandlung. 
  • Psychische Gewalt: Beeinträchtigt das Selbstwertgefühl und die emotionale Stabilität. Beispiele sind Herabwürdigungen, Drohungen, Mobbing, unangemessener Leistungsdruck oder gezielte Einschüchterung. 
  • Sexualisierte Gewalt: Umfasst den Missbrauch von Macht durch sexuelle Handlungen oder Übergriffe, die von Grenzverletzungen bis zu strafrechtlich relevanten Taten reichen. Besonders gefährdet sind Kinder und Jugendliche, die sich in Abhängigkeitsverhältnissen zu Autoritätspersonen befinden. 

Der Schutz vor Gewalt ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sportvereine tragen eine besondere Verantwortung (Garantenstellung) für das Wohl und die Entwicklung der ihnen anvertrauten Personen – insbesondere von Minderjährigen. Haltung zu zeigen ist daher eine Selbstverständlichkeit. Auch ohne gesetzliche Verpflichtung ist es vorbildlich, sich mit Gewaltprävention auseinanderzusetzen und Schutzmaßnahmen zu ergreifen. 

 

FÜNF HILFREICHE ERSTE SCHRITTE 

  1. Sensibilisierung: Anzeichen von Gewalt erkennen und frühzeitig reagieren. Körperliche und psychische Veränderungen sollten ernst genommen werden. 
  2. Klare Regeln: Eine Kultur des Respekts fördern. Grenzen setzen und deutlich kommunizieren, dass jegliche Form von Gewalt nicht toleriert wird. 
  3. Vorbild sein: Das eigene Verhalten beeinflusst das Verhalten anderer. Ein respektvoller Umgang und faire Kommunikation sind essenziell. 
  4. Schutzkonzepte umsetzen: Viele Sportvereine haben Präventionsmaßnahmen und Ansprechpersonen. Diese sollten bekannt sein und Schulungsangebote genutzt werden. 
  5. Ansprechbar sein: Vertrauen schaffen, sodass sich Betroffene anvertrauen können. Unterstützung bieten und bei Verdachtsfällen professionelle Hilfe einleiten. 

Sportvereine in Deutschland stehen in der Verantwortung, Schutzkonzepte zu entwickeln und ihre Mitglieder sowie insbesondere Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren. Nicht jeder Verein verfügt über die gleichen Ressourcen, um Schutzmaßnahmen umzusetzen. Der BSB unterstützt Sportvereine bei der Umsetzung durch kostenfreie Angebote zur Gewaltprävention. 

Vorfälle von Gewalt können trotz Schutzkonzepten nicht gänzlich verhindert werden. Entscheidend ist daher eine angemessene Reaktion bei Verdachtsfällen (Interventionsplan). Beteiligte im Sport müssen kein Fachwissen vorweisen, Sie sollten jedoch Verantwortung für den Schutz der Mitglieder übernehmen. 

Sollten Anzeichen von Gewalt oder auffällige Verhaltensänderungen auftreten, ist es wichtig, sich mit Vertrauenspersonen oder Schutzbeauftragten im Verein auszutauschen. Spezialisierte Fachberatungsstellen bieten dabei Unterstützung. 

Der BSB berät und unterstützt Sportvereine aktiv bei der Prävention von Gewalt im Sport. 

Weitere Informationen und Ansprechpartner: